Tulling profitiert von Zwangsunterbrechung
Landkreis – Vor fünfzehn Jahren hatten bei den Glonner Feuerschützen die elektronischen Schießstände Einzug gehalten, nach Edelweiß Neufarn Parsdorf war Glonn der zweite Verein, der im Gau Ebersberg auf diese hochmoderne Technik umstellte. Jetzt zeigt das System auf einmal wiederholt Schwächen, in der letzten Oberbayernliga Begegnung kostete ein weiterer Systemaussetzer den Luftpistolenspezialisten der FSG einen schon beinahe sicheren Sieg gegen die SG Tulling.
Anstatt sich im oberen Mittelfeld der Tabelle zu etablieren, findet sich Glonn nun auf Tabellenplatz vier wieder, „das hätte es nicht gebraucht“, so ein Aktiver der FSG. Bis zur Mitte des Vergleichs lagen teilweise in allen fünf, meist aber in vier Paarungen die Gastgeber zum Teil mehr als deutlich in Führung. Sogar der Ligabestwert der Parsdorfer Kollegen aus Runde vier (1798) war in der Hochrechnung in greifbarer Nähe. Dann fiel jedoch die Technik aus: Im Hintergrund wurden die Schüsse zwar noch abgespeichert, die Anzeige verweigerte bei zwei hintereinander folgenden Schussabgaben verschiedener Schützen jedoch ihren Dienst und zeigte keinen Treffer mehr an – sofortiger Abbruch. Fred Waschke verlies seinen Stand und versuchte den Defekt durch ein „booten“ des Systems zu beheben, was nach minutenlanger Pause auch gelang. Danach waren einige FSG Schützen jedoch völlig aus dem Rhythmus: Florian Zettl lag vor der Unterbrechung in der Hochrechnung noch komfortable 19 Ringe vor Lorenz Möllmann, in der Endabrechnung gewann der Tullinger, der sich danach stetig steigerte, das Duell noch mit 359 zu 360 Ringen. Auch Fred Waschke war nach dem Verlassen seines Standes dem Reglement entsprechend ohne weiteren Probeschuss wieder eingestiegen. Seine 349 Ringe toppte Anna Fürfanger noch mit 353 Ringen, vor dem Stopp lag der Glonner in der Hochrechnung 18 Ringe vor seiner Gegnerin. Nicht zu erschüttern war Glonns Martin Eder auf Setzplatz 2, wo er sich mit 369 Ringen gegen Josef Barthuber (347) durchsetzte. Klaus Garten und Hubert Möllmann lieferten sich über die gesamten 40 Schüsse ein enges Rennen, das der Tullinger letztlich mit 353 zu 347 Ringen für sich entschied. Für Glonn punktete Franz Zehetmaier mit 344 zu 329 Ringen gegen Sabina Kipfelsberger. In der begleitenden Ringwertung hätte Glonn mit 1768 zu 1742 Ringen die Nase klar vorn gehabt.
Einen Ring (1769) mehr meldete der Spitzenreiter Edelweiß Neufarn Parsdorf gegen Ingolt Ingelsberg (1730). Damit entschied der Favorit vier der fünf Paarungen für sich. Markus Glaser kassierte die erste Paarung noch mit 370 zu 356 Ringen gegen Gerhard Hebler, dann folgten nur noch Edelweißerfolge: Alexander Bechtold bezwang Alex Glaser mit 365 zu 355 Ringen, Michael Fochler setzte sich mit einem 354 zu 352 gegen Doris Armster durch und Thomas Pfaff gewann sein Duell gegen Christian Glaser (342 zu 331). Auch Paarung fünf ging an Parsdorf: Bernd Obkirchner (352) hielt Ludwig Kohl (322) unter Kontrolle.
In einer weiteren Paarung verlor Lenggries gegen die Tölzer Reserve mit 2:3 (1724 zu 1737 Ringe).
Die Tabelle:
- Edelweiß Neufarn Parsdorf 10:0 19:6 Duelle 1782,80 Ringe
- Kgl. priv. FSG Bad Tölz II 8:2 14:11 1763,60
- Kgl. priv. FSG Lenggries 4:6 14:11 1744,40
- FSG Glonn Zinneberg 4:6 11:14 1752,80
- SG Tulling 4:6 11:14 1740,40
- Ingoltschützen Ingelsberg 0:10 6:19 1731,60