Poing scheitert schon wieder an den Glonner Feuerschützen

Oberbayernliga Spitzenreiter verliert auch das Rückrundenduell

 

Landkreis – Es ist erst ihre zweite Saison in der Luftpistolen Oberbayernliga und nach der mit 18:2 Punkten gewonnenen Meisterschaft im Jahr 2018 steht bereits die Nächste ins Haus. Diesmal soll es mit dem Aufstieg in die Bayernliga klappen, der für die Teilnahme an den Qualifikationswettkämpfen nötige Titelgewinn ist erneut fest eingeplant. Wer in der Liga den SV Hubertus Poing auf dem Wettkampfplan als nächsten Gegner findet, kalkuliert eigentlich nur die Höhe der Niederlage, alles andere wäre zu weit hergeholt. Eine einzige Ausnahme gibt es jedoch: Die Glonner Feuerschützen gewannen ihren Vorrundenkampf in Poing überraschend, die bisher einzige Saisonniederlage des souveränen Tabellenführers. Nun stand die Rückrundenbegegnung in Glonn an und der kleine Fauxpas sollte sich ganz bestimmt nicht wiederholen, wenn es nach den Poinger Schützen gegangen wäre.

In fünf Duellpaarungen standen die zehn Schützen am Montag in Glonn sauber aufgereiht nebeneinander. Auf Position eins fand Poings Claudia Plumbaum nach dem Startkommando zunächst nicht richtig in den Wettkampf, sie erreichte in ihrer ersten Serie nur 85 Ringe. Franz Zehetmaier von den Glonnern schoss sich einen richtig großzügigen Vorsprung heraus. Auch in den Paarungen zwei bis vier leuchtete der Monitor, der in einer Hochrechnung den Ausgang des 40schüssigen Wettkampfs darstellt, bei den FSG Schützen, die jeweilige Führung anzeigend, in grün hinterlegt. Komfortabel in Paarung zwei und drei, eher knapp zwischen Klaus Garten und Markus Fuierer von den Poinger Gästen in der vierten Paarung. Einzig im Duell fünf lag Colin Müller ein gutes Stück vor Andi Riedhofer von den Hausherren. In der zweiten zehnschüssigen Serie war die Topschützin der Poinger bereits im Leistungsbereich des Glonner Vertreters unterwegs, kurz darauf zog die erfahrene Pistolenaktive der Gäste auf und davon. Mit einer 97er Serie überholte Claudia Plumbaum Franz Zehetmaier in Serie drei und gab ihren Vorsprung bis zum Ende nicht mehr ab. Endstand 365 zu 360 für Poing. Inzwischen war Ingo Schweinsberg schon lange vom Stand zurück. Mit seinen 362 Ringen war er nicht ganz zufrieden, er nahm die Niederlage gegen Martin Eder, der mit 368 Ringen eine sehr gute Leistung abliefern konnte, aber sportlich gelassen. Auch Fred Waschke auf der drei setzte sich gegen seinen Poinger Kontrahenten durch, mit 362 zu 358 hielt er Hannes Reinhardt in Schach. Colin Müller beendete seine 40 Schuss mit einem klaren Duellsieg (360 zu 334 über Andi Riedhofer), haderte jedoch mit seinem letzten Schuss, einer weit rechts in der Peripherie verirrten fünf – „den hätt´s jetzt wirklich nicht mehr gebraucht“, so der Poinger.

Richtig spannend war es in Paarung vier: Markus Fuierer verließ nach der Hälfte seines Wettkampfs den Stand, holte sich Zucker in Form einer Fruchtschorle, dann ging´s stark verbessert weiter. Der hochgerechnete Rückstand auf Klaus Garten schmolz dahin, kurz darauf war Fuierer mit 357 Ringen durch. Da hatte der Glonner gerade einmal 28 von 40 Schuss abgegeben. Scheinbar unberührt und in seinem eigenen Rhythmus zog er etwa im Minutenabstand den Abzug. Wird die vorgegebene Zeit reichen um das Pensum überhaupt rechtzeitig zu schaffen? Diese Frage stellte sich das vor dem Großbildschirm gespannt verharrende Publikum im Aufenthaltsraum der Glonner Feuerschützen. Noch drei Schuss, noch drei Minuten. Hochgerechnet müsste es zeitlich klappen, doch was machte das Ergebnis? Zwei mal neun, eventuell noch eine 8, so würde es noch reichen. Die Acht fiel bereits beim 38. Schuss, jetzt noch mindestens zwei Neuner sonst wäre das unbeliebte Stechen fällig. Fuierer hatte seine Schießschuhe bereits ausgezogen und wollte eigentlich nicht wieder ans Sportgerät, wie er betonte! Eine weitere neun, dann der letzte Schuss. Ein gelber Punkt auf dem Bildschirm, die Neun! Es reichte für Klaus Garten und seine Glonner. 358 zu 357 Ringe, der dritte und entscheidende Duellpunkt für die FSG war im Sack und damit schon wieder eine Poinger Niederlage gegen Glonn besiegelt.

Nach dem 3:2 Sieg, bei dem Poing insgesamt mehr Ringe erzielte (1782 zu 1802) machen sich die Feuerschützen trotz momentaner Punktgleichheit keine Illusionen: Poing hat den weit besseren Ringschnitt, wird die beiden letzten Vergleiche klar gewinnen und dann hoffentlich auch in die Bayernliga aufsteigen. „Wir drücken auf alle Fälle alle Daumen“ war aus den Reihen der FSG Aktiven zu hören.

Dann war auch noch Edelweiß Kirchseeon in der LP Oberbayernliga unterwegs: Zu Gast in Waldram bei Wolfratshausen war ersatzgeschwächt nicht viel zu holen. Das Übel begann bereits in Paarung eins wo Michael Winter seiner Kontrahentin Barbara Bruckmeier zunächst mit 365 Ringen ein Stechen aufzwang, dies jedoch anschließend verlor und den Punkt so an die Hausherren abgeben musste. Gerda Lentner sah gegen Michael Libowsky beim 371 zu 351 kein Land und auch Peter Frey und Roman Reis in den Paarungen vier und fünf unterlagen ihren Gegnern zum Teil deutlich. Erfreuliche Ausnahme war Christoph Wacker, der in Paarung drei nach einem 352 zu 348 über Mandy Krautschneider den Kirchseeoner Ehrenpunkt einfuhr. Die 4:1 Niederlage mit 1778 zu 1718 Ringen war an diesem Tag nicht zu verhindern, der fünfte Tabellenplatz bleibt den Edelweißschützen jedoch mindestens erhalten. Da die SG Rott zeitgleich mit 2:3 Duellen gegen die FSG Lenggries unterlag, stehen die Aktiven vom Inn bereits jetzt als Tabellensechster fest und können den Abstieg in die Bezirksliga nicht mehr abwenden.

Die Tabelle:

  1. SV Hubertus Poing                                   12:4        30:10 Duelle       1816,88
  2. FSG Glonn Zinneberg                              12:4        22:18                    1767,13
  3. Kgl. priv. FSG Lenggries                         10:6        23:17                     1786,75
  4. Stoarösl Waldram                                      8:8        20:20                    1761,88
  5. SG Edelweiß Kirchseeon                          6:10      15:25                      1749,50
  6. SG 1881 Rott am Inn                                 0:16      10:30                     1758,88

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